Chronik
1923-2023 100 Jahre Reit- und Fahrverein Schwarzenbek und Umgebung e. V.
zum Jubiläum wurde eine neue und erweiterte Chronik erstellt, zu lesen im unteren Teil des Geschichtsberichts auf dieser Seite
Fotos und Berichte zu den aktuelleren Veranstaltungen sind auf der Startseite unserer Homepage
in chronologischer Reihenfolge zu finden
Anlässlich des 90jährigen Bestehens des Reit- und Fahrvereins Schwarzenbek und Umgebung e.V. im Jahre 2013, haben wir begonnen, unsere Chronik schriftlich festzuhalten.
Mehr als 90 Jahre Reitergeschichten aus Schwarzenbek und Umgebung, die Lust auf die Zukunft machen.
Diese Chronik möchte Euch/Ihnen unseren Reit- und Fahrverein etwas näher bringen und die Ereignisse in lockerer zeitlicher Reihenfolge darstellen.
Diese Chronik erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, da ich im Gründungsjahr 1923 nicht dabei war. Über Beiträge, Anekdoten und Fotos aus früheren Jahren würde ich mich sehr freuen und Originale selbstverständlich pfleglich behandeln und baldigst zurückgeben.
Die alte Rechtschreibung in manchen Texten wurde aus Vorlagen übernommen.
G.Frey/Pressewartin
1923
Aus einem Zeitungsbericht aus dem Jahr 1923 heißt es: In riesigen Ausmaßen wurde allerorten für intensive Jugendfürsorge gesorgt. Die im elterlichen oder in einem anderen Betriebe tätigen jungen Leute müssen ihre Jugendjahre dazu benutzen, um sich möglichst viele Kenntnisse für ihren künftigen Beruf als Landwirt anzueignen, vor allem auch für den täglichen Umgang mit Pferden.
Diese neue Erkenntnis hat wohl dazu beigetragen, dass der Reit- und Fahrverein Schwarzenbek und Umgebung gegründet wurde, denn in den Schwarzenbeker Nachrichten vom 17. April 1923 steht geschrieben:
Unter dem Namen Reitverein für Schwarzenbek und Umgegend ist gestern im Hotel Schröder hier ein Verein gegründet worden, welcher den Zweck hat, daß hier die jungen Landwirte das Pferd als treuesten Arbeiter kennen und schätzen lernen; dieselben sollen Unterricht erhalten über Pferderassen und ihre Brauchbarkeit, Pferdekrankheiten und ihre Behandlung.
Ferner soll der Reitsport geübt werden. Die Versammlung, die von ungefähr 30 jungen Landwirten besucht war, stimmte der Gründung dieses Vereins zu.
In den Vorstand gewählt wurden:
- Julius Schultz, Worth – Vorsitzender
- Kneese, Kollow – stellv. Vorsitzender
- Cäsar Wulff, Schwarzenbek – Schriftführer und Kassierer,
- Went, Worth – als dessen Vertreter,
- Rittmeister a.D. Spiegelberg, Schwarzenbek – Leiter der Übungen
- Adolf Rick und Adolf Meyer, Grove – Beisitzer
Am 08.Mai 1923 trafen sich etwa 23 Landwirtssöhne, die unter der Leitung der Herren Rittmeister Spiegelberg und Tierarzt Neumann an den Übungen teilnahmen. Diese erste Zusammenkunft mit Pferden fand auf dem alten Sportplatz statt und wurde mit regem Interesse von vielen Zuschauern verfolgt.
Der 16.September 1923 war für die Mitglieder des jungen Vereins ein großer Tag. Anläßlich eines Galopprennens für landwirtschaftliche Pferde, an dem auch Reiter unseres Vereins teilnahmen, besuchte ein besonderer Ehrengast die Vorstellung.
Die Schwarzenbeker Nachrichten schreiben dazu am 08.09.1923:
…seine Durchlaucht, Fürst Otto von Bismarck, gab sich die Ehre seines Erscheinens…
Im Dezember gleichen Jahres schlossen sich folgende Reit- und Fahrvereine zum „Bund der Reit- und Fahrvereine des Kreises Herzogtum Lauenburg“ zusammen: Witzeeze, Krukow, Kasseburg, Talkau, Buchhorst, Kröppelshagen, und Schwarzenbek.
Wenn man so will, bildete der „Bund“ die Vorstufe zu unserem heutigen Reiterbund Kreis Herzogtum Lauenburg e.V..
In Schwarzenbek gab es eine Deckstation mit den Hengsten aus Traventhal.
Es gab einen Remontenmarkt und einen Kreispferdezuchtverein. Die Pferdezucht war in und um Schwarzenbek sehr lebhaft. Und auch Pferderennen waren schon viele Jahre zuvor Anziehungspunkt für Reit- und Tanzbegeisterte.
1924
Aus Unterlagen über eine Vorstandssitzung vom Januar 1924 wissen wir, daß Lehrgänge sowohl im Reiten, als auch im Fahren durchgeführt wurden. Aus einem Bericht dieser Sitzung geht ebenfalls hervor, daß am 17. Juli 1924 ein Wettbewerb innerhalb des Bundes geplant war, dem 7 Vereine mit 150 Reitern angehörten.
Am 15.Juni 1924 fand in Schwarzenbek ein Turnier statt, dessen besonderer Höhepunkt die Standartenweihe unserer heute noch vorhandenen Vereinsstandarte zum Inhalt hatte.
In einem Pressebericht sind auch die Gedanken festgehalten, nach welchen Gesichtspunkten die Standarte entstanden ist:
- Auf der einen Seite das Lauenburgische Kreiswappen mit dem Pferdekopf als Sinnbild der Landwirtschaft, zu deren oberster Grundsatz die Pferdepflege gehörte.
- Auf der anderen Seite sind die Farben schwarz-gelb-rot und dazu heißt es in einem Zeitungsbericht von 1924: Deutsche Männer haben unter diesen Farben unser Vaterland zu neuer Blüte gebracht.
Die Sieger des Turniers vom 15.Juni 1924 waren:
- August Maack aus Schulendorf
- August Sammann aus Worth
- Adolf Knese aus Kollow
An diesem Wettbewerb nahm auch eine Dame erfolgreich teil.
- Einen zweiten Platz belegte Fräulein Frida Went aus Worth! Die Zeitung schrieb ferner, daß unsere Reiter einen 1.Platz in Boizenburg erritten hatten. Danach waren die Stadt und ihre Turniere leider lange Zeit unerreichbar.
Zu einem Turnier waren die Reiter mit ihren Pferden oft zwei bis drei Tage unterwegs. Aber auch zur damaligen Zeit hatte es einen besonderen Reiz, an einem Landesturnier teilzunehmen, daß seinerzeit noch in Neumünster ausgetragen wurde.
Der Krieg beendete dann vorerst das lebhafte Vereinsleben und man kann sagen, daß der Verein ruhte. G.Frey
Wir schreiben das Jahr 2023: 100 Jahre Reit- und Fahrverein Schwarzenbek von Martina Majert
Die Schwarzenbeker Nachrichten vermelden am 17. April 1923:
„Unter dem Namen >>Reitverein für Schwarzenbek und Umgegend<< ist gestern im Hotel Schröder ein Verein gegründet worden, welcher den Zweck hat, daß die jungen Landwirte das Pferd als treuesten Arbeiter kennen und schätzen lernen, über Pferderassen und ihre Brandarbeit, Pferdekrankheiten und ihre Behandlung lernen. Ferner soll der Reitsport geübt werden…“
Im Mai fand die erste Zusammenkunft statt, 22 Landwirtssöhne erhielten Unterricht von Rittmeister a.D. Spiegelberg und Tierarzt Neumann.
1924 kam die Fahrausbildung dazu.
Im Sommer desselben Jahres fand die feierliche Standartenweihe statt. Sie zeigt einen Pferdekopf – ähnlich dem Lauenburger Wappen – Sinnbild für die Landwirtschaft sowie die Farben schwarz-weiß-rot, die eine starke nationale patriotische Bedeutung wiederspiegelt.
Abteilungs- und Schulreiten fanden im Sommer jeden Sonntag statt.
Schriftführer Karl Went vermerkt: Nach dem 2. Weltkrieg hatten wir einige hervorragende Turniere, aber immer waren die Schwierigkeiten mit der Platzbeschaffung (… und so ist es auch 100 Jahre später!)
1951 gab es für den „Schwarzenbeker Reit- und Fahrverein“ eine Satzungsänderung. Dazu heißt es im Zweck:
„ 1. a) theoretische und praktische Ausbildung am Pferd
b) Förderung des Reit- und Fahrsports sowie Unterweisung der ländlichen Jugend in der Behandlung und im vorbildlichen Vorstellen des selbstgezogenen Pferdes
c) Der Verein lehnt Bestrebungen und Bindungen klassentrennender, konfessioneller und parteipolitischer Art ab.“
1957 gab es noch ein größeres Turnier, obwohl sich die Pferdebestände und somit auch der Reitsport in einem Sinkflug befanden. Pferde wurden in der Landwirtschaft nicht mehr gebraucht, der Aufbau von Existenzen stand im Vordergrund.
Im Laufe der 60er Jahre hatten sich 2 Zentren der Vereins-Reiterei gebildet- in Sahms Hof Kummutat und auf Gut Hasenthal bei Familie Maack.
1963 wurde das erste kleine Turnier in Sahms veranstaltet.
1967 wurde durch die Initiative des Landtagspräsidenten Dr. Paul Rohloff der Bau einer Reithalle in Sahms ermöglicht, die zu einem Reitzentrum des Landkreises – Süd- werden sollte.
1976 wurde das erste große Turnier in Kollow ausgerichtet.
1980 erneute Überarbeitung der Satzung:
„§ 2 Aufgabe des Vereins, Gemeinnützigkeit
- Den Reit- und Fahrverein in all seinen Erscheinungsformen auf der Grundlage des Amateursports zu fördern
- Die Erziehung der Jugend zu unterstützen
- Den Pferdesporttreibenden bei den Bemühungen um die Erhaltung der Gesundheit zu helfen
- Zum Umwelt- und Landschaftsschutz beizutragen
- Der Reitjugend die Persönlichkeitsbildung und durch Pflege des Gemeinschaftssinnes, der Erziehung zum sportlichen Verhalten und der Jugendpflege zu fördern.“
Es wird immer wieder die Gemeinnützigkeit betont.
1982 U.a. Landesmeisterschaften der jungen Reiter und Junioren auf dem Turnier in Kollow
1985 erwähnenswert wäre noch das Jubiläumsturnier, anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Kreisreiterbundes. Das Festprogramm wurde mit über 60 Reitern und 5 Kutschen gestartet, die aus allen Himmelsrichtungen kommend sich auf dem Möllner Marktplatz einfanden. Nach Grußworten, Festreden und einem Platzkonzert zog die Karawane weiter zum Weidenhof nach Alt-Mölln, wo dann die Wettkämpfe in Dressur, Springen und Fahren stattfanden. M.M.
1993 fand das bis dahin größte Turnier in Kollow auf dem Hof Amsel der Familie Jenß statt, anläßlich 70 Jahre RF Verein Schwarzenbek u.U.e.V.
1995 das vorerst letzte Turnier in Kollow statt.
1997 Reitertag des Vereins bei Familie Kortsch in Schulendorf
1998 75-jähriges Jubiläum – Turnier in Franzhagen
2000 Turnier Reitanlage Linauthal bei Heinz Dahlke
2004 Turnier Reitanlage Linauthal bei Heinz Dahlke
2008 das erste Turnier auf Gut Basthorst
2010 und 2011 Turnier jeweils auf Gut Basthorst
2012 Turnier in Basthorst an 2 Wochenenden
2013 Ernennung zum Ehrenmitglied von Dieter Bruhn für herausragende ausbilderische Tätigkeit für den RFV (verst. 2020)
2017 Ernennung von Susanne Kühl zum Ehrenmitglied für 50 Jahre Mitgliedschaft und Ehrenamt im RFV
Bis 2019 jährliche Veranstaltungen bis zur Klasse S in Dressur und Springen auf dem Gut Basthorst, seit 2017 in Zusammenarbeit mit dem Reitverein Heinrichshof, Mölln
zudem Dressurlehrgänge an mehreren Wochenenden im Frühjahr zur Turniervorbeitung, Reitabzeichenlehrgang auf dem Regenbogen Pferdehof, Ringreiten auf dem Regenbogen Pferdehof, Helfergrillfeste, Teilnahme am 8er Team Schleswig-Holstein, Reiter Rallye auf Hof Linauthal, erfolgreiche Teilnahme am Schulpferdecup Deutschland
2020 kein Turnier – Corona –
2021 reines Springturnier auf Gut Basthorst, Reiter Rallye auf dem Hof Grüneck, Grünkohlessen und nettes Beisammensein der Turnierhelfer
2022 Springturnier auf dem Gut Basthorst mit sehr erfolgreichen Reiter/innen des gastgebenden Vereins, Dressurlehrgang auf dem Hof Busch, Reiter Rallye auf dem Hof Grüneck, Helferessen, Reitabzeichenlehrgang auf dem Hof Hubertus, Neugestaltung des Vereinsoutfits
Dressurprüfungen können z.Z. leider nicht mehr angeboten werden, da die Erstellung von Dressur-Vierecken von unserem Verein finanziell und personell nicht zu leisten ist.
Die jährlichen Turniere sind die „dicken Brocken“ unserer Vereinsarbeit, die ein großes Engagement des Vorstandes und der helfenden Vereinsmitglieder voraussetzen.
Daneben sind allerdings auch zahlreiche Aktivitäten zu nennen, die ein ebensolches Herzblut der Organisatoren zeigen, als da wären:
diverse Lehrgänge, Ringreiten, Reiter-Rallyes, Ostseeausritte, Wanderritte, Reiterflohmärkte, Mannschaftsschießwettbewerbe, gesellige Abendessen und einige Reiterbälle.
In der heutigen Zeit wäre es wünschenswert, das „WIR-Gefühl“ des Vereins zu stärken und nicht als reiner „Dienstleister“ zu existieren. M.M.
2023
Dressurlehrgänge an zwei Wochenenden auf dem Hof Busch, Reitabzeichenlehrgang auf Hof Hubertus, Geländereitlehrgang auf dem Hindernisplatz in Witzeeze, Teilnahme am 8er Team Schleswig-Holstein, Anschaffung eines Jubiläums-Oxers und neuer Banner, Pferdefestival seit 15 Jahren auf Gut Basthorst ......
28.-30.07.2023 Jubiläumsturnier zum 100-jährigen Bestehen des RuFV Schwarzenbek u.U. e.V.
am Sonnabendnachmittag mit Ehrung durch Carsten Engelbrecht dem 1. Vorsitzenden des KSVs, stellvertretend für den LSV S-H, dem 1. Stadtrat der Stadt Schwarzenbek Burkhard Franke und Dietrich Maak für den KRB Herzogtum-Lauenburg.
Unser 1. Vorsitzende Dr. Carsten Meinert erhielt die Ehrenurkunde überreicht in Anwesenheit der ehemaligen Vorsitzenden Heinz Dahlke und Horst-Werner Händel, der die Standarte zu diesem Anlass trug, sowie Freifrau Milana von Ruffin als Hausherrin und zahlreicher Vereinsmitglieder. Anschließend folgte ein fröhliches Beisammensein mit Umtrunk und Imbiß, während im Parcours das zweite S*-Springen des Tages begann.
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..............mal schaun, was da noch kommt!